Die Richter sahen keine Gefahr, dass Verbraucher die beiden Getränke direkt verwechseln, wohl aber, dass der Verbraucher wegen der auffällig ähnlichen Farbwelt eine wirtschaftliche Verbindung beider Unternehmen vermuten könnte. Berentzen hielt dem Gericht entgegen, farbenfrohe Etiketten seien im Cola-Mix-Segment üblich. Kreise statt Wellen und eine Studententapete als Inspirationsquelle sollten den Abstand verdeutlichen. Allerdings blieb dies letztlich ohne Erfolg. Das Urteil verpflichtet Berentzen, alle bereits produzierten Flaschen zu vernichten. Über Schadensersatz wird gesondert verhandelt.
Karlsberg und Berentzen im Farbmarkenkonflikt: Paulaner siegt erneut am LG München I
11.08.2025, Felix Maurer
Dieses Urteil ist nicht das erste seiner Art. Paulaner verteidigt die fünffarbige „Wellenoptik“ seit Jahren konsequent. Erst im März 2025 stoppte dieselbe Kammer die Karlsberg-„Brauerlimo“, weil deren Etikett als Herkunftshinweis auf Paulaner wahrgenommen werden könne. Und schon 2022 setzte sich das Münchner Traditionshaus gegen die Augsburger Brauerei Riegele in einem Namensstreit durch.